Auf dem Bild sind 3 Felder zu sehen. Links mit Mais, in der Mitte mit Buchweizen und rechts mit Quinoa.

Modell- und Demonstrationsvorhaben

Nachhaltige Proteinerzeugung aus Quinoa und Buchweizen - Demonstration und Praxisintegration (NaP-QB)
Applied sciences for life

In dem Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) NaP-QB wird der Anbau der Nischenkulturen Buchweizen und Quinoa auf Praxisbetrieben im nördlichen Baden-Württemberg sowie in Nordbayern getestet und interessierten Landwirten und Landwirtinnen in Feldtagen, Seminaren und Online-Angeboten vorgestellt. Im Rahmen des Projekts sollen zusammen mit den Akteuren der Wertschöpfungskette Vermarktungswege erarbeitet und verarbeitende Betriebe sowie die Verbraucherschaft über Verwendungsmöglichkeiten informiert werden. Das Wissen rund um Anbau und Nutzung wird dann in analogen und digitalen Seminaren sowie auf Social Media zielgruppenspezifisch vermittelt. Zusätzlich fließen die Ergebnisse in die Hochschullehre und die berufliche Ausbildung in der Modellregion ein.

Zielsetzungen

Deutschlandweit sind nichtlegume Proteinpflanzen von hoher Bedeutung als Alternativen zu Leguminosen zu sehen, da sie sich nach aktuellem Stand des Wissens nicht negativ auf die Fruchtfolgen und Pathogen-Situation der aktuell angebauten Eiweißpflanzen auswirken und gleichzeitig den Proteinertrag der deutschen Anbaufläche für die Ernährungstransformation steigern können. Allerdings sind nur wenige Arten und Sorten im Anbau und regionsbezogene Empfehlungen sind rar. Gerade in Bayern und Baden-Württemberg haben die nichtlegumen Eiweißpflanzen für die Humanernährung bisher nur eine eingeschränkte Bedeutung. Besonders im nördlichen Baden-Württemberg und in Nordbayern sind landwirtschaftliche Betriebe einem beschleunigten Strukturwandel mit folgenden Entwicklungen ausgesetzt:

  • Die Tierhaltung reduzierte sich massiv,
  • durch den Klimawandel werden Ertragsschwankungen/-rückgänge bei Mais und anderen Sommerungen immer deutlicher,
  • etablierte und einkommensstarke Kulturarten wie z. B. die Zuckerrübe haben durch neue Pathogenbefälle aktuell eine unsichere Zukunft,
  • auch die politische Zukunft der Biogaserzeugung ist fraglich.

Alternative Eiweißquellen auf Basis klimaresilienter und nichtlegumer Arten bieten unter diesen Rahmenbedingungen die Möglichkeit, die Fruchtfolgen zu diversifizieren und deren Resilienz zu verbessern, die pflanzliche Proteinerzeugung auf die Humanernährung zu fokussieren und die betrieblichen Standbeine auszubauen. Die Vermarktung der erzeugten alternativen Eiweißpflanzen spielt dabei eine wichtige Rolle. Neben der Direktvermarktung ab Hof oder in regionalen Bauernläden sollen Landwirtinnen und Landwirten auch durch den Landhandel und das verarbeitende Gewerbe in einer Vermarktung im größeren Stil unterstützt werden, auch außerhalb der Speckgürtel der Großstädte. Dazu verfolgt das Forschungsprojekt folgende Ziele:

  1. Etablierung eines regionalen Netzwerks von Modellbetrieben zur Demonstration und Erprobung von Anbau und Vermarktung von Quinoa und Buchweizen;
  2. Erarbeitung einer Sortenauswahl, eines Anbautelegramms und einer Vermarktungsstrategie gemeinsam mit den Landwirten und Landwirtinnen, die diesen hilft, auch mit diesen weniger ertragreichen Nischenkulturen eine ausreichende Wertschöpfung zu erzielen;
  3. Entwicklung, Bewertung und Evaluierung bezüglich Umsetzbarkeit der alternativen Absatz- und Verarbeitungsstrategien zur Direktvermarktung – zusammen mit Akteuren der potenziellen Wertschöpfungskette
  4. Präsentation von Lösungen aus der Praxis für die Praxis durch Wissenstransferaktivitäten wie Feldtage, Vorträge, Seminare oder soziale Medien, zusätzlich Verbreitung von Hinweisen zum erfolgreichen Anbau und der wirtschaftlichen Vermarktung von Quinoa und Buchweizen;
  5. Information von Verbraucherinnen und Verbrauchern über die Integration von Quinoa und Buchweizen in die Küche und die Ernährung.

Das Gesamtziel ist das Erarbeiten eines vollumfänglichen Strategievorschlags für Landwirtinnen und Landwirte vom Anbau über Vermarktungskonzepte bis hin zu einer tragfähigen ökonomischen Bewertung für die alternativen Eiweißpflanzen Buchweizen und Quinoa.

Projektbeteiligte

Das Projekt wird als Kooperationsprojekt der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf und des Biomasse-Instituts der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf durchgeführt.

Zusätzlich zu den Versuchsfeldern der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf sind 6 weitere Modellbetriebe am Projekt beteiligt.

Praxistag "Alternative Eiweißpflanzen" am 9.12.2025 bei den landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf

Praxistag  Alternative Eiweißpflanzen – Quinoa, Kichererbse, Buchweizen & Weiße Lupine

Dienstag 09.12.2025 von 9:00 bis 13:00 Uhr

Forum Fachzentrum für Energie und Landtechnik, Seckendorffstraße 2, 91746 Weidenbach

Weitere Informationen und Anmeldung bis 25.11.2025 unter https://www.triesdorf.de/event/alternative-eiweipflanzen-quinoa-kichererbse-buchweizen-weie-lupine-680/register 

Projektförderung

Kombi Förderlogo des BMLEH mit dem Projektträger BLE
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